Zum Buch:
Sie heißt Viola, er heißt Storm, und gefunkt hat es zwischen ihnen nach dem Sporttag – und zwar bei beiden gleichermaßen heftig! Aber das können sie voneinander ja nicht wissen. Annette Herzogs neue Graphic Novel ist von vorne wie von hinten zu lesen. Zweimal die gleiche Geschichte? Ja und Nein, denn einmal erlebt man Hoffnung und Herzschmerz aus Violas Sicht – illustriert von Katrine Clante –, und einmal diese verzwickte Story, die einen in den Wahnsinn treiben kann, aus der Sicht von Storm – illustriert von Rasmus Bregnhøi.
„Wie blöd kann man nur sein!“, denkt sich Storm, als er nach dem Sporttag die Chance verpasst hat, Viola zu fragen, ob er sie nach Hause fahren soll – auf dem Gepäckträger seines Fahrrades. Sie hätte sich an ihm festhalten müssen, und wer weiß, wie es dann noch weitergegangen wäre. Aber das ist nicht die einzige Gelegenheit, die er verbockt. Auf dem Schulfest küsst er die Falsche, nur um zu testen, wie das so geht mit den Mädels. Aber da hat Storm schon den leisen Verdacht, dass es nur deshalb so einfach war, weil er nicht in Freja verliebt ist.
Nach dem Schulfest ist es mit Violas Höhenflug eindeutig vorbei. Storm hat eine andere geküsst, eine von den Hübschen, die alle Jungs kriegen können. Der Kummer bricht aus Viola heraus, als sie gerade ihre Oma besucht. Die erzählt der Enkelin dann von ihren eigenen Liebesgeschichten, gebrochenen Herzen und dem Jungen danach, der auch nicht so übel war.
Storm merkt ziemlich schnell, dass er Mist gebaut hat, und schreibt einen Songtext für seine Band, in der er Schlagzeug spielt. Aber Viola weiß deswegen immer noch nicht, was wirklich los ist.
In der Mitte der Graphic Novel treffen sich die beiden – der Titel Sturmherz – Herzsturm ist ja sprechend: sie kriegen sich. Vorher stecken beide aber ganz schön in Coolness und Zweifeln fest. Währenddessen finden sie eine Menge raus über die Philosophie und die Biologie der Liebe, über sich selbst und was eigentlich normal ist. Und wie schon in der letzten Graphic Novel von Annette Herzog gibt es auf den Bildern von Katrine Clante – und jetzt auch bei Rasmus Bregnhøi – eine Menge zu entdecken. In Dänemark hat die Liebesgeschichte gleich zwei wichtige Jugendliteraturpreise abgeräumt.
Susanne Rikl, München