Zur Autorin/Zum Autor:
Emily Gravett, 1972 geboren in Brighton, studierte Illustration und Design.
Auch kleine Drachen fürchten sich davor, zu Bett zu gehen. Egal, ob sie nun grün oder rot sind. Deshalb müssen Drachenmütter, selbst wenn sie am Abend hundemüde sind, die Gute-Nacht-Geschichte noch mal vorlesen. Und noch mal. Und wehe, der Drachenmutter fallen die Augen zu … Ein herrlich freches Bilderbuch, voller witziger Ideen.
(ausführliche Besprechung unten)
Auch kleine Drachen fürchten sich davor, zu Bett zu gehen. Egal, ob sie nun grün oder rot sind. Deshalb müssen Drachenmütter, selbst wenn sie am Abend hundemüde sind, die Gute-Nacht-Geschichte noch mal vorlesen. Und noch mal. Und wehe, der Drachenmutter fallen die Augen zu … Ein herrlich freches Bilderbuch, voller witziger Ideen.
Chlodwig heißt der rote Drache, dessen Geschichte die Drachenmutter ihrem Drachenkind vorliest. Er ist ein ziemlich übler Bursche, der mit seinem Poltern die Trolle in Angst und Schrecken versetzt, Königstöchter am Ohr packt und zu Teig für Pfannekuchen verquirlt. Warum er das alles macht? Weil ihm das Schlafen einfach ungeheuer ist. Und am Ende jeder schrecklichen Tat brüllt er:„Morgen mache ich’s noch mal!“ Kein Wunder, dass der kleine grüne Drache „Noch mal!“ ruft, die nächste Geschichte hören und vor allem: nicht schlafen will. Je länger die Drachenmutter liest, umso zahmer werden die Geschichten des roten Drachen (irgendwann ertappt man sie dabei, dass sie etwas ganz anderes vorliest, als im Buch steht). Und je müder die Drachenmutter wird, umso wacher – und rabiater – wird ihr kleiner grüner Sprössling. Ja, rot vor Wut wird der kleine grüne Drache, und die Bilderbuchfiguren haben ihre liebe Not, sich zu retten, als das letzte „Noch mal!“, feurig gefaucht, die Seiten des Buches versengt.
Emily Gravett lässt ihre Geschichte schon auf dem Vorsatzpapier anfangen, und selbst mit zugeklapptem Buchdeckel ist sie noch nicht zu Ende erzählt. Wundern Sie sich also nicht, wenn die lieben Kleinen das Bilderbuch gleich noch mal vorgelesen haben wollen. Die Drachenmutter würde jetzt sagen: Bloß nicht nachgeben, denn wer weiß, was dann passiert …
Susanne Rikl, München