»Gegenwart, das ist doch nicht einfach bloß jetzt«, beginnt Peter Kurzeck seine Erzählung »Mein Bahnhofsviertel«. Die in »Keiner stirbt« wieder aufgenommene Feststellung, dass Gegenwart und Jetzt Verschiedenes sind, ist programmatisch für Kurzecks Zeit-Texte, die uns auf die Frage bringen: »(…) die Zeit, das sind wir doch selbst?« Peter Kurzeck (geboren 1943) hat in den letzten dreieinhalb Jahrzehnten unbeirrt von literarischen Moden ein ineinander verzahntes und vielfältiges, ebenso sehr autobiografisch gefärbtes wie imaginär-fiktives Werk geschaffen, das Romane, kurze Prosaarbeiten und akustische Literatur umfasst. Gleichermaßen geschult an Autoren des 19. Jahrhunderts, der klassischen Moderne und literarischen Strömungen nach 1945 hat er einen unverkennbaren Individualstil entwickelt und wird zunehmend als eine der wichtigsten und markantesten Stimmen der Gegenwartsliteratur wahrgenommen. Obwohl seine Texte auf mannigfache Weise anschlussfähig an literaturwissenschaftliche Debatten der letzten Jahre erscheinen, steht eine intensive wissenschaftliche Auseinandersetzung mit seinem Werk bis heute noch aus. Das Heft enthält Beiträge zu unterschiedlichen Werkphasen Kurzecks. Die Beiträger Matthias Bauer, Matthias Däumer, Axel Dunker, Jan Gerstner, Maren Jäger, Maria Kuwilsky, Christian Riedel, Beate Tröger und Johannes Ullmaier.
(Klappentext)