Zum Buch:
Münkler verortet die neuen Kriege in der Fortsetzung des Dreißigjährigen Krieges. Hier wie dort ist die Unterscheidung zwischen Krieg und Frieden brüchig, werden Warlords, ein “offener Gewaltmarkt”, Söldnerfirmen, die Doktrin des “gerechten Krieges” und “archaische Kriegspraktiken” hervorgebracht. Frieden ist nicht gewollt, allein der Krieg gewährleistet den Fortbestand der Ökonomie der Gewalt. Im letzten Abschnitt folgt Münkler den Interessen westlicher Staaten im Fall militärischer Interventionen. Auch hier bleibt er dankenswerterweise genau: “Die Logik dieser Einsätze folgt im Wesentlichen nicht den Imperativen einer Menschenrechtspolitik, sondern denen eines politisch-ökonomischen Kalküls”. Zwischen den vielen intellektuellen Schnellschüssen nach dem 11. September eine herausragend scharfe Analyse. Buchhandlung Osterstraße, Hamburg