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Autor
Murakami, Haruki

Afterdark

Untertitel
Aus dem Japanischen von Ursula Gräfe
Beschreibung

Afterdark – nach einer Jazznummer – ist der Roman einer Nacht, erzählt wie durch das Auge einer Kamera. Diese streift über das Panorama der nächtlichen Großstadt: Leuchtreklame und digitale Riesenbildschirme, Hip-Hop aus Lautsprechern, Ströme erlebnishungriger Angestellter und weißblonder Teenager in Miniröcken. Wie mit einem Zoom beobachten wir die Orte nächtlicher Handlungen, die sich dramatisch verbinden und entfalten.

Verlag
DuMont, 2005
Format
Gebunden
Seiten
237 Seiten
ISBN/EAN
978-3-8321-7940-3
Preis
19,90 EUR

Zur Autorin/Zum Autor:

Wir begegnen dem jungen Mädchen Mari mit einem Musiker in der Filiale einer Restaurant-Kette sowie der Geschäftsführerin eines Love-Hotels, in dem gerade eine chinesische Prostituierte von einem Freier misshandelt wurde. Wir sehen im 24-Stunden-Supermarkt einen Büroangestellten, wie er das Handy der Chinesin aus dem Love-Hotel in ein Kühlregal legt. Und wir haben die Videoüberwachung bemerkt und dass ihm bereits der Zuhälter auf der Spur ist. Außerdem betritt der junge Musiker diesen Supermarkt und hört das fremde Handy läuten, während das wunderschöne Mädchen Eri, die Schwester von Mari, seit Monaten ununterbrochen schläft.

Zum Buch:

Die Zeit vom 24.11.2005 Sibylle Berg wagt es kaum auszusprechen, dass sie ein wenig enttäuscht ist vom neuen Werk Haruki Marukamis “Afterdark”, das ihren hohen Erwartungen an den Meister der Schwermut nicht gerecht werden will. Zwar entwerfe der Autor mit seinen traurig-schönen Gestalten, der 19-jährigen Mari, dem unscheinbaren Posaunisten, der Ringerin aus dem Love Hotel und Maris schöner merkwürdiger Schwester, “Miniaturen des immerwährenden Herbstes”. Doch die filmische Perspektive, “die kleinen Momentaufnahmen von Leben”, die Murakami wähle, lassen Berg die gewohnte Originalität vermissen. Die Sprache, die sich um Murakamis breit ausgeführtes Lieblingsthema, “die innere Unterwelt”, geselle, sei schlicht und der Text wirke teilweise unmelodiös. Dennoch empfinde die Rezensentin auch bei diesem Roman “die ewig schöne Murakami-Melodie”, das neblige Nachwirken der erzeugten einsam-melancholischen Stimmung. (aus Perlentaucher)