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Autor
Olmi, Véronique

Die erste Liebe

Untertitel
Aus dem Französischen von Claudia Steinitz
Beschreibung

Was könnte eine Frau dazu bringen, an ihrem 25. Hochzeitstag den Ofen abzudrehen, die Kerzen auszublasen, in ihr Auto zu steigen und wegzufahren? „Alles“, bilde ich mir ein, die Autorin Véronique Olmi im Stillen mit einem Schmunzeln in der Stimme sagen zu hören.

Verlag
Kunstmann Verlag, 2011
Format
Gebunden
Seiten
288 Seiten
ISBN/EAN
978-3-88897-702-2
Preis
19,90 EUR

Zur Autorin/Zum Autor:

Véronique Ovaldé, 30, lebt mit ihren zwei Kindern in Le Pré-St.Gervais und arbeitet in einem Pariser Verlag. »Die Männer im Allgemeinen gefallen mir sehr« ist ihr dritter Roman.

Zum Buch:

Was könnte eine Frau dazu bringen, an ihrem 25. Hochzeitstag den Ofen abzudrehen, die Kerzen auszublasen, in ihr Auto zu steigen und wegzufahren? „Alles“, bilde ich mir ein, die Autorin Véronique Olmi im Stillen mit einem Schmunzeln in der Stimme sagen zu hören.

Im Fall von Emilie ist es eine Anzeige, die die achtundvierzigjährige Ehefrau und Mutter dreier erwachsener Töchter nach den Autoschlüsseln greifen lässt: „Emilie, Aix 1976. Komm so schnell wie möglich zu mir nach Genua. Dario.“ Schlagartig die Erinnerung: Dario Contadino, der „ragazzo“, Emilies erste Liebe in Aix-en-Provençe, sie 16, ein Sommer voller Gerüche – Mimosen, gebratene Zwiebeln, Thymian, salzige Meeresluft in Cassis, Schweiß – alles besser als die geschlossenen Fensterläden in Emilies bigottem Elternhaus.
Als Emilie sich von Paris nach Genua auf den Weg macht, könnte man meinen, sie fahre aus ihrem Leben hinaus in die Freiheit. Weg von dem zur Gewohnheit gewordenen „Wir“ des Alltags, weg von der Angst, wie ihre Eltern in der Leere des Alters anzukommen. Aber Emilie fährt hinein in eine Stille, in der die Erinnerungen an Kindheit und Jugend ebenso ihren Platz finden wie die Begegnungen mit Menschen auf diesem Weg in den Süden, Bilder der jungen Liebe zu ihrem Mann Marc, Telefongespräche mit ihren Töchtern. Die erste, die sie auf der Fahrt besucht, ist ihre große Schwester, die sie seit fast 30 Jahren nicht mehr gesehen hat: Christine, die als Downkind geboren in Venelles im Heim lebt, seit Emilie das Elternhaus verlassen hat.

Als Emilie in Genua ankommt, ist sie immer noch neugierig auf das, was sie hinter den Mauern der Villa La Florida erwartet. Aber Dario ist nicht mehr Fluchtpunkt eines neuen Lebens, sondern Teil des großen Mosaiks, aus dem sich ihr Leben auf der Fahrt zusammengesetzt hat und in dem es eines immer geben wird: die unerfüllte Sehnsucht. Ein Sommerroman voll von Musik, Gerüchen und dem Leben im Süden, der nicht so leichtfüßig daherkommt, wie es der Umschlag suggeriert.

Susanne Rikl, München