Zum Buch:
Sie kennen bestimmt dieses Bild, besser gesagt, diese drei Bilder: Auf dem ersten sieht man den bekannten Leuchtturm, Le Phare du Four, im Hintergrund die anbrausende Riesenwelle. Auf dem zweiten Bild dann, wie die Welle mit höchster Wucht gegen den Leuchtturm prallt. Auf dem dritten ist er dann in einer Explosion aus Schaum und Gischt kaum noch zu erkennen. Eine Aufnahmeserie, die in keinem Postershop der Welt fehlen darf. Der Fotograf heißt übrigens Philip Plisson.
Eigentlich hätte der französische Ausnahmefotograf seinen neuesten Bildband auch Buge nennen können, aber gut, das würde etwas merkwürdig klingen. Also Schiffe. Aber ob in rauester Hochsee, auf spiegelglattem Meer, im Packeis oder sicher vertäut im Hafen oder auf dem Strand liegend, immer stellt Plisson den Bug des Schiffes in den Vordergrund seiner fantastischen Fotografien. So zum Beispiel den schlanken Bug einer Segeljacht, die wie eine Fräse durch azurblaues Wasser schneidet, den riesigen, fast wie ein Einfamilienhaus großen Wulstbug eines rostigen Containerschiffes, der sich wie ein auftauchendes U-Boot aus dem Wasser hebt, oder den Bug von Eisbrechern, Rettungs-, Kriegs- und Kreuzfahrtschiffen und kleinen bunten Fischerbooten.
Jedes dieser Bilder ist einzigartig. Und wenn man die erste Bildtafel aufklappt, bleibt auch der allerletzten Landratte schlichtweg die Spucke weg. Zehn Jahre war der Fotograf und Segler Plisson unterwegs auf allen Weltmeeren, um nach Motiven zu suchen. Entstanden ist dabei ein Bildband von fast einem halben Meter Größe, der seinen Preis allemal wert ist.
Axel Vits, Der andere Buchladen, Köln