Die Stabi, die Staatsbibliothek zu Berlin am Kulturforum, ist eines der berühmtesten Bibliotheksgebäude der Nachkriegszeit. Von ihrem Architekten Hans Scharoun als ein großer, offener Raum geplant, erstreckt sich das Gebäude über mehrere Etagen. Die Offenheit ist sowohl ästhetisches als auch politisch-symbolisches Programm des Gebäudes – sehr zur Sorge seines akustischen Beraters Lothar Cremer, den Scharoun für den Bau der Stabi konsultierte. Im stillen, aber eben doch nicht völlig stillen Lesesaal sind nicht nur die Geräusche des Studierens, des Lesens und des Umgangs mit Büchern hörbar, sondern auch die damit verbundenen Diskurse, Vorstellungen und Phantasmen in Form von klappernden Laptoptastaturen, raschelndem Papier, Niesen und Husten. Welche Ideen über die Lektüre, das Schreiben und die verschiedenen anderen Praktiken des Wissens oder Scharouns Architektursprache lassen sich aus ihrem Klang heraushören?
Um Fragen wie dieser nachzugehen und die einzigartige Klangkulisse der Stabi festzuhalten, hat speak low vor Ort Tonaufnahmen erstellt. Die Originalaufnahmen werden durch Texte und O-Töne von bekannten Stabi-Stammgästen zu einem akustischen Porträt des ikonischen Gebäudes ergänzt.
(Verlagstext)