Belletristik

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Buchempfehlung Belletristik

Autor
Gracq, Julien

Aufzeichnungen aus dem Krieg

Untertitel
Tagebuch und Erzählung. Aus dem Französischen von Dieter Hornig
Beschreibung

Als 2011 die Manuscrits de Guerre aus Julien Gracqs Nachlass erschienen, wurden sie in Frankreich sofort zu einem literarischen Ereignis – die Neugier, von diesem eigensinnigen und unbeirrbaren Meisterstilistiker endlich auch ein authentisches »privates« Zeugnis lesen zu können, machte diese Aufzeichnungen zu einem der meistgelesenen Bücher des Jahres.

Julien Gracq beschreibt in diesem Journal seine Zeit als Leutnant vom 10. Mai bis zum 2. Juni 1940 in Flandern, wenige Kilometer entfernt von Dünkirchen. Und er beschreibt sie gewissermaßen in zwei Genres, einmal als unmittelbare Tagebuch-Aufzeichnungen – und, in einem zweiten Heft, verwandelt in eine klassische Erzählung. Seine Sätze sind, schon am Beginn seiner literarischen Laufbahn (erschienen war bis dahin erst der kleine Roman Auf Schloß Argol, 1938), von bemerkenswerter Präzision und einer sinnlichen Schärfe, die sogar die tristen Ereignisse des Soldatenalltags magisch zu verwandeln imstande ist. Gracqs Schilderung vermittelt sowohl die ungeheuer spannende Situation vor Ort, als auch das lächerliche und nervenbelastende Warten in diesem »Kriegsspiel«, das ja die zentrale Erfahrung in den großen Romanen Gracqs (Das Ufer der Syrten, Der Balkon im Walde) darstellt.
(Klappentext)

Verlag
Droschl Verlag, 2013
Format
Gebunden
Seiten
192 Seiten
ISBN/EAN
978-3-85420-838-9
Preis
22,00 EUR

Zur Autorin/Zum Autor:

Julien Gracq, geboren 1910 in Saint-Florent-le-Vieil, unterrichtete ab 1948 an einem Pariser Gymnasium Geschichte und Geografie, 1970 kehrte er an seinen Geburtsort zurück, wo er am 22. Dezember 2007 verstarb.

Gracq nimmt seit seinen literarischen Anfängen, die noch im Zeichen des Surrealismus standen, eine dezidierte Außenseiter-Position im Literaturbetrieb ein, mit dem er sich einige Male anlegte; berühmt wurde seine Ablehnung des Prix Goncourt, der ihm für Le Rivage des Syrtes 1951 zuerkannt werden sollte.