Zur Autorin/Zum Autor:
Karlheinz Stierle, geboren 1936, lehrt Romanische Literaturen an der Universität Konstanz.
Dante Alighieri (1265 – 1321), Spross einer alten Florentiner Familie, begann seine Laufbahn als Lokalpolitiker und Liebesdichter von zweitrangiger Bedeutung. Erst nach seiner Verbannung aus Florenz, die ihn seiner Lebensgrundlage beraubte, wurde er zum Dichter des größten Weltgedichts der abendländischen Literatur. Der Dante-Forscher Karlheinz Stierle zeichnet in die Entwicklung Dantes nach und zeigt eindringlich, wie dieser das Trauma des Exils durch das Werk seines Lebens, die Göttliche Komödie, zu überwinden suchte. Stierle macht den Leser mit Dantes Anfängen und dessen frühen Werken vertraut, von der Vita Nova bis zu Dantes Verteidigungsschrift für das Italienische als Literatursprache. Er erzählt, was wir über die Jahre des Dichters im Exil wissen, und stellt die Commedia ausführlich vor. Zwanzig Jahre hat Dante mit der Umsicht eines Baumeisters an seinem Hauptwerk gearbeitet. Er wollte mit ihm Vergil, den größten Dichter der Antike, übertreffen und eine Vision von der Welt als Ganzer entfalten. Wie tief sein grenzenloser Ehrgeiz in der Schmach und Verzweiflung des Heimatlosen wurzelte, wird in diesem Buch deutlich. Frei von allen Bindungen der Tradition ist Dante mit der Commedia ins Unbekannte aufgebrochen, und erst in diesem poetischen Werk hat er seine Rettung und seine Heimat gefunden.
(Klappentext)