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Happy Green Family

Autor
Unferth, Deb Olin

Happy Green Family

Untertitel
Roman. Aus dem Amerikanischen von Barbara Schaden
Beschreibung

Janey ist 15, als sie erfährt, wer ihr Vater ist. Sie packt ihre Sachen, um ihn im mittleren Westen zu finden – eine verhängnisvolle Entscheidung, die sie von jetzt auf gleich in ein anderes Leben hineinkatapultiert, aus dem es kein Entkommen zu geben scheint. Bis sie Cleveland kennenlernt, Betriebsprüferin auf den Hühnerfarmen von Iowa; auch sie wird durch eine folgenschwere Handlung von ihrem bisherigen Lebensweg abkommen. Ein Roman über ernste Dinge, geschrieben mit großem Sprachwitz, der in der Übersetzung von Barbara Schaden aufs Beste unterhält.
(ausführliche Besprechung unten)

Verlag
Wagenbach Verlag, 2022
Seiten
288
Format
Broschur
ISBN/EAN
978-3-8031-3344-1
Preis
20,00 EUR
Status
lieferbar

Zur Autorin / Zum Autor:

Deb Olin Unferth hat für ihre Romane, Kurzgeschichten und Essays zahlreiche Preise gewonnen und Fellowships unter anderem der Guggenheim Foundation erhalten. Über ihre Zeit als Sandinista in Nicaragua hat sie ein Erinnerungsbuch verfasst. Sie unterrichtet an der University of Texas in Austin und gibt Schreibkurse in einem Gefängnis.

Zum Buch:

Janey ist 15, als sie erfährt, wer ihr Vater ist. Sie packt ihre Sachen, um ihn im mittleren Westen zu finden – eine verhängnisvolle Entscheidung, die sie von jetzt auf gleich in ein anderes Leben hineinkatapultiert, aus dem es kein Entkommen zu geben scheint. Bis sie Cleveland kennenlernt, Betriebsprüferin auf den Hühnerfarmen von Iowa; auch sie wird durch eine folgenschwere Handlung von ihrem bisherigen Lebensweg abkommen. Ein Roman über ernste Dinge, geschrieben mit großem Sprachwitz, der in der Übersetzung von Barbara Schaden aufs Beste unterhält. Sie wollen es durchziehen und in einer Nacht neunhunderttausend Hennen aus einer Hühnerfarm evakuieren: Cleveland, die eine freilaufende Henne der Happy Green Familiy Farm in ihrem Auto zu Tierschützern transportiert hat und jetzt endgültig die unwürdigen Bedingungen dieser Massentierhaltung nicht mehr mit ansehen will, und Janey, ihre Auszubildende, Tochter von Olivia, Clevelands ehemaliger Babysitterin. Unnötig zu erwähnen: Olivia hat beide Frauen, ihre Tochter Janey wie auch Cleveland, stärker geprägt als jeder andere Mensch. Wichtig zu wissen: Olivia ist bei einem Autounfall ums Leben gekommen, als Janey gerade beschlossen hatte, ihren Vater wieder zu verlassen und zu ihr nach Brooklyn zurückzukehren.

606 erfahrene Hände braucht man, um so eine irre Aktion in einer Nacht durchzuführen. Und natürlich mindestens einen verdeckten Ermittler, der sich auf der Happy Green Family Farm auskennt. Alles läuft nach Vorschrift, bis die unkalkulierte Winzigkeit von hunderttausendundirgendwas Hennen in Stall 8 den in allen Einzelheiten durchdeklinierten Plan zum Kippen bringt …

Ich bin gespannt, wie viele Tage Sie nach der Lektüre des Romans brauchen, bis Sie wieder völlig unbeschwert ein Ei essen können. Unferths Roman ist aber nicht nur erschreckend ehrlich in seinen Bildern, sondern gleichzeitig – und das ist die Meisterleistung der Autorin – extrem unterhaltsam und gespickt mit Charakteren, die so lebendig, schräg und authentisch sind, dass man sie gerne noch eine Weile länger begleitet hätte.

Susanne Rikl, München