Die Psychoanalyse pendelt zwischen einem Eingedenken tragischer Zerrissenheit des Menschen, die weder durch Vernunft noch therapeutische Bemühung zu besänftigen ist, und dem Vertrauen in die Kraft kritischer Rationalität. Dieses Buch entscheidet sich für die Begründung einer psychoanalytischen Kritik der Vernunft, ohne deren Schatten zu verleugnen. Es verhilft so der Psychoanalyse zum Anschluss an die neueren philosophischen und sozialwissenschaftlichen Auseinandersetzungen um Moderne und Postmoderne, Vernunft und Rationalität. Theorie und Praxis der Psychoanalyse werden unter Einbeziehung phänomenologischer, strukturalistischer und handlungstheoretischer Ansätze in verschiedener Hinsicht neu durchdacht. Mit der Diskussion von Problemen der Neurosenpsychologie, der Behandlungstechnik und der Freudschen Metapsychologie entwirft der Autor eine Art Freudscher Kosmopolis, in der sich klinisch arbeitende Psychoanalytiker, Sozialwissenschaftler und Philosophen verständigen.