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Utopie und Krieg bei Ludwig Achim von Arnim

Autor
Claudia Nitschke

Utopie und Krieg bei Ludwig Achim von Arnim

Beschreibung

Für den hochkomplexen Übergang der Gesellschaftsformation zur Moderne als historisches und bewusstseinsgeschichtliches Phänomen um 1800 haben die verschiedenen Kriege im Gefolge der Französischen Revolution eine grundlegende Bedeutung als bestimmende Epochenerfahrung, die ihren gravierenden Niederschlag vor allem auch bei Ludwig Achim von Arnim (1781–1831) findet. Sein gesamtes Werk kann als Auseinandersetzung mit der Krisenzeit im Zeichen der symptomatischen kriegerischen Ereignisse verstanden werden. Dieser Impetus spiegelt sich speziell in seinen poetischen Texten, in deren Realitätskonstruktionen sich die Veränderung von Erfahrungsmustern in der Semantik mit besonderer Intensität einschreibt. Den entscheidenden Zugriff für die Untersuchung dieses poetischen Transformationsverfahrens bilden dabei Arnims textliche Utopien (im Aufsatz Von Volksliedern, im Wintergarten, im Anton-Fragment, in den Kronenwächtern und späteren Erzählungen), die auf die Folgen des epochalen Umbruchs vornehmlich mit einem neuen Gemeinschaftsverständnis und einem modernen Individualitätskonzept reagieren. Im Rekurs auf den von Niklas Luhmann explizierten Zusammenhang von Gesellschaftsstruktur und Semantik wird es möglich, Arnims utopische Erfahrungskoordination bzw. deren allmähliche Veränderung auf einen elementaren strukturellen Wandel zurückzubeziehen sowie auch die ästhetisch gedeutete historische Realität in seinen Texten wiedererkennbar und für die Interpretation fruchtbar zu machen.

Verlag
De Gruyter
ISBN/EAN
978-3-484-32122-9
Preis
114,95 EUR
Status
lieferbar