Nach welchen Kriterien legt man Grenzwerte für Chemikalien - ob am Arbeitsplatz, im Haushalt oder in der Umwelt - fest? Ein Frage, deren Aktualität nicht nur für Wissenschaftler, sondern auch für die Bevölkerung immens zunimmt und die sich nicht einseitig aus der Sicht der Naturwissenschaft beantworten läßt. Stichworte wie subjektive Risikowahrnehmung, intuitive Toxikologie oder erkenntnistheoretische Aspekte des "wahren Meßwertes" zeigen, daß hier auch Juristen, Soziologen, Philosophen und Umweltmediziner gefordert sind.Dem Rechnung tragend, kommen in dieser Sammlung von Beiträgen zu einer einschlägigen Tagung des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft Fachleute verschiedenster Disziplinen zu Wort. Sie diskutieren philosophisch-ethische Spannungen ebenso wie technische, analytische und toxikologische Fortschritte bei der Festlegung von Grenzwerten. Das hochinteressante Buch, mehr als eine Aneinanderreihung fachspezifischer Vorträge, vermittelt ein facettenreiches Bild eines komplizierten Sachverhalts.