Der mathematische Intuitionismus war die Schöpfung des niederländischen Mathematikers L. E. J. Brouwer, der damit am Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts eine konstruktive Neubegründung der Mathematik anstieß. Dieses Buch enthält drei Arbeiten Brouwers aus den 1920er-Jahren, die seine Ansichten und Methoden in ausgereifter Form wiedergeben, sowie Kommentare dazu. Teil I besteht aus seinen im Jahre 1927 gehaltenen Berliner Gastvorlesungen, die die Ouvertüre zu einem erweiterten und vertieften Intuitionismus darstellen. Teil II entstammt einer geplanten aber unvollendeten Monographie über die Neubegründung der Theorie der reellen Funktionen. Teil III bringt abschließend Brouwers Wiener Vortrag „Mathematik, Wissenschaft und Sprache“, in dem er auf Fragen zur philosophischen Grundlage des Intuitionismus einging. Zusammengenommen geben diese drei Texte ein Gesamtbild von Brouwers intuitionistischen Auffassungen zum Höhepunkt des Grundlagenstreits in der Mathematik.