Narzissmus - in seiner ganzen Spannweite zwischen normaler Ausprägung einzelner narzisstischer Merkmale bis hin zur narzisstischen Persönlichkeitsstörung - wird immer häufiger in der Öffentlichkeit und im Zusammenhang mit Unternehmensberatung diskutiert - nicht selten in der Form von generalisierenden Behauptungen ohne Bezugnahme auf den theoretischen Hintergrund und eine klare psychologische Diagnostik. Dies kann in manchen Fällen zu Übertreibung des Themas mit Stigmatisierung einzelner Personen und in anderen Fällen zur Verdrängung bzw. Neutralisierung einer bestehenden oder zu erwartenden Problematik führen. Auch differenzialdiagnostische Betrachtungen werden nicht selten unterlassen. Auf der Hand liegt klar, dass fundierte Personalentscheidungen - besonders für das obere Management - nicht nach Gefühl bzw. ad hoc unter Verzicht auf eine fundierte psychologische Diagnostik getroffen werden sollten. Insbesondere mit zunehmender Entscheidungsmacht, welche in Unternehmen, aber auch im öffentlichen Bereich und in der Politik zu weitreichenden ökonomischen und menschlichen Konsequenzen für viele führen können, gilt das Gebot der Vorbeugung und die Notwendigkeit einer Begleitung durch gut ausgebildete Psychologen. In der gebotenen Kürze einer Hausarbeit wird versucht, einen Überblick über psychologische, theoretische und diagnostische Grundlagen zu gewähren und Ansätze aufzuzeigen, wie in der Praxis mit Narzissmus bei Führungskräften umgegangen werden könnte bzw. wie ein Unternehmen vorausschauend agieren kann. Ein umfangreiches Literaturverzeichnis steht Interessierten zur Verfügung, die mehr wissen möchten.