Fru (Beat Frutiger) wuchs in Wabern bei Bern gleichsam auf dem Friedhof auf. Er ist pensionierter Kunstlehrer und freischaffender Künstler und lebt in Kaiseraugst. Sein „Totentanz“ entstand während der Coronapandemie 2020/21. Frus Kunst führt Welten zusammen. In seinen Bildern des Totentanzes verbindet er Fotografie, Zeichnung, Body Painting und japanische Tuschmalerei. Die Texte stellen unerwartete und oft humorvolle Bezüge her. Da werden mittelalterliche Schilderungen von Höllenqualen als „Verschwörungstheorie gigantischen Ausmaßes“ bezeichnet und #stay@home gab es schon in Boccaccios „Decamerone“. Fru erzählt aus seiner Biographie archetypische Nahtod-Situationen, mehrfach taucht die Formulierung auf: „Das war knapp“. Die Texte sind voll von Transformationen. Der Tod verwandelt sich von „la petite mort“, wie die Franzosen dem Orgasmus sagen, zum endgültig-definitiv-ewigen Finish. „Alles fließt“, sagte einst Heraklit. Dahinter bleibt die Konstante des Todes. „Das Einzige, womit ich mit Sicherheit im Leben rechnen kann, ist der Tod“, schreibt Fru. Und dann weiter: „Ich könnte ja noch einmal einen Versuch ins Leben machen.“ Tun wir es ihm gleich, mit Spaß bei Betrachtung und Lektüre!
