Wie sprechen Patient*innen und künstlerische Therapeut*innen? Welche Qualitäten vermitteln sich mit der Ästhetik des Sprechens und wie gestalten, kommentieren und reflektieren sie die therapeutische Begegnung? Wie findet sprachlicher Ausdruck Anschluss an Erlebtes und erweitert, differenziert oder intensiviert dies? Wie können wir diesen Umgang mit dem künstlerischen Sprechen erfassen und zur Verfügung stellen? Wie sensibilisieren wir uns als künstlerische Therapeut*innen für diese körper- und kunstbezogenen Perspektiven des Sprechens? In Band 10 von „Wissenschaftliche Grundlagen der Künstlerischen Therapien“ wird das performative Sprechen als eine künstlerische Praxis beleuchtet. Diese Sprachpraxis bezieht begleitende Artikulationen ein, z.B. poetische, körperlich-leibliche, musikalische, insgesamt das Sprechen transzendierende Aspekte und kann sich als stumme Gestaltung, poetische Bezugnahme und rhythmisierende Intervention zeigen. Dabei geht es um zwischenleibliche und ästhetische Aspekte, die in die künstlerisch-therapeutische Begleitung analog zu künstlerischen Gestaltungen eingebettet sind. Das Sprechen ist dann eine künstlerische Tätigkeit, die sich als Schöpfungsimpuls, in seinen abstrakten, emotionalen, logischen und sinnlichen Ausprägungen aufspannt. Auch der Stimmgestus, das Wie des Gesagten, des Gesungenen, der Sprachmelodie sind von Bedeutung. Vor diesem Hintergrund, erkunden die Herausgeber*innen (Christoph Hinkel, Alexandra M. Hopf, Bernd Reichert) und sieben beitragende Autor*innen (Sonja Frohoff, Ruth Liesert, Céline Kaiser, Kerstin Hof, Johannes Junker, Frank G. Grootaers, Tobias Loemke), Erweiterungen, Kontraste und Überschneidungen einer Kunst des Sprechens in den unterschiedlichen Künstlerischen Therapien. Schlagworte: Sprechen, Hören, Artikulieren, Kunst, Performativität, Performance, Therapietheorie, Künstlerische Therapien, Psychotherapie, Anthropologie, Kunsttherapie, Musiktherapie, Theatertherapie, Bibliotherapie