In 34 elegant formulierten „Kurzgeschichten“ umschreiben die beiden Autoren das Phänomen Orgel in einer Vielzahl von Facetten aus allen Orgelkontinenten. Ganz nebenbei erhält der Leser dabei eine Fülle von Sachinformationen über Kuriositäten und Konflikte rund um die Orgel. Alt ist die Orgel, lang ihre Geschichte, weltweit ihre Verbreitung. Die größten Instrumente trifft man in den USA, Bambuspfeifen finden sich auf den Philippinen, für den schwärzesten Bass muss man nach Australien reisen. Das Buch scheut diese abseitigen Wege nicht, geht der Vielfalt von Formen und Problemen aber auch in Deutschland nach. Wie war das mit der Einführung von Orgeln in den jüdischen Synagogen? Wie haben die Nazis das Instrument für sich spielen lassen? Was ist von einer Orgel zu halten, die noch nicht fertig ist, auf der aber 639 Jahre lang nur ein Stück erklingen soll? Quer zu „Deutschland“ und „Europa“, in den beiden Vorgängerbänden des Teams Göttert / Isenberg beschrieben, liegen andere Themen dieses Buches wie die Prospektgestaltung, der Export, der Verlauf einer Ausschreibung. Oder die Antwort auf selten gestellte Fragen: Wie rekonstruiert man eine Orgel nach einem Ölgemälde? Was passiert mit dem Instrument im Film? Wie lässt sich ein tonnenschwerer Koloss bequem bewegen? Die Geschichten rund um die globale Verbreitung der Orgel sind heute so spannend wie bei kaum einem anderen Instrument. Karl-Heinz Göttert ist Germanistikprofessor an der Kölner Universität. Eckhard Isenberg ist Kantor an zwei Kölner Kirchen. Das Fachwissen und die Schreibroutine der beiden Autoren haben sich bereits beim „Orgelführer Deutschland“ und dem „Orgelführer Europa“ ergänzt.