Der Internationale Kongress unter dem Titel „Musik und kulturelle Identität“ stieß auf ein ungewöhnlich breites interdisziplinäres Interesse. Mehr als 300 Referenten aus aller Welt setzten sich mit den vielfältigen Aspekten auseinander. Die Erkenntnis, dass Musik ähnlich wie Sprache ein wesentliches Element unserer Kultur und zugleich unserer individuellen und kollektiven Identität ist, hat unser Musikdenken unter ganz unterschiedlichen Aspekten bereits seit der Antike beschäftigt. Als erkenntnisleitende Kategorie rückte der Begriff der „kulturellen Identität“ indes erst seit den 1980er-Jahren in den Fokus des Interesses. Im Zeichen der Globalisierung und der neuen Medien gewinnt die Frage nach der Bedeutung von Musik für unsere kulturelle Identität eine bemerkenswerte Aktualität. Der erste Band führt mit Grundsatzreferaten von Bassam Tibi, Peter Gülke und Klaus Manger in die Thematik ein. Die Referate der vier Roundtables setzen sich unter systematischen Aspekten mit zentralen Begriffen und Problemen auseinander, die sich mit dem Phänomen der „kulturellen Identität“ verbinden. Die sechs Symposien sind als Fallstudien konzipiert. Der zweite Band enthält die Beiträge zu 17 Symposien. Sie behandeln ein breites Spektrum von Themen wie z. B. „Regionale Differenzierung und interregionaler Transfer in der Musikkultur des Mittelalters“, „Musikalische Globalisierung und kulturelle Identität in Japan und China“ und „Musikpädagogik – Bildung kultureller Identität?“. Der dritte Band enthält die Freien Referate und Forschungsberichte, die sich teils mit speziellen Fragen des Rahmenthemas beschäftigen (z. B. „Selling War: Television News and the Shaping of American Public Opinion“), teils über neue Forschungsergebnisse aus den verschiedenen Gebieten der Musikwissenschaft informieren (z. B. „Die isorhythmische Motette und die Gedächtniskunst“ und „Die Hörer und ihr Cicerone. Werkerläuterung in der bürgerlichen Musikkultur“).