Johann Sebastian Bachs „Johannes-Passion“ ist ein Werk mit vielen Gesichtern – eine definitive Fassung gibt es, anders als bei der „Matthäus-Passion“, nicht. Deshalb sind auch die Fragen, die ans Werk zu stellen sind, teils andere als beim Schwesterwerk: Welche Rolle spielen die Textdichter in der Gesamtkonzeption der „Johannes-Passion“? Welche theologischen und musikalischen Konsequenzen haben die von Bach in den vier Fassungen vorgenommenen Änderungen? Wer spricht eigentlich mit wem in dieser Passion? Welcher Stellenwert kommt der Petrus-Existenz innerhalb des Werkes zu? Und in welchem Maße ist die „Johannes-Passion“ ein Produkt der neuesten kirchenmusikalischen Strömungen ihrer Zeit? Antworten auf diese Fragen geben die Autoren Michael Gassmann, Martin Geck, Joachim Kremer, Martin Petzoldt und Meinrad Walter.