Was darf, kann, muss Interpretation – und was nicht? Wie verändern Inszenierungen die Sichtweisen auf Richard Wagner und auf die Geschichte? Richard Wagner definierte als bahnbrechender Neudenker des musikalischen Theaters das Verhältnis von Ton, Bild, Wort, Drama neu: Die Szene, die Inszenierung verwandelt das musikalische Werk und seine Wahrnehmung. Im dritten Band der Reihe „Diskurs Bayreuth“ geht es um Wagner als Pionier neuartiger Darstellungsweisen. Als „Szenen-Macher“ stehen Regisseure, Dirigenten, Festspielleiter, Interpreten im Zentrum des Buches. Insbesondere die Festspielleiter der ersten Jahrzehnte, aus der Frühzeit der Wagner-Interpretation, stehen im Fokus und erscheinen zuweilen im neuen Licht: Cosima, Siegfried und Winifred Wagner, Heinz Tietjen. Der thematische Bogen spannt sich bis zur Gegenwart: Auch die Protagonisten der neuesten Wagner-Regie liefern spannende Beiträge: Valentin Schwarz, der Regisseur des „Ring des Nibelungen“ 2020, und Tobias Kratzer, der „Tannhäuser“-Regisseur 2019.