Träume gelten schon seit der Antike als Quelle der Inspiration. Anhand medienübergreifender, interdisziplinärer Analysen entwirft dieser Band erstmals ein differenziertes Bild der Funktionen und Deutungen dieses zentralen Topos der europäischen Kulturgeschichte. Insbesondere ab dem ausgehenden 18. Jahrhundert werden Träume zunehmend als Erfahrungsräume für künstlerische Kreativität nutzbar gemacht. Doch die Rede vom Träumer als Künstler beziehungsweise vom Künstler als Träumer durchzieht nicht nur den philosophischen und kunsttheoretischen Diskurs der Romantik und daran anknüpfender Künstler- und Schriftstellergenerationen. Sie findet sich bis heute in zahlreichen Werken der Literatur, Malerei und Grafik, ja selbst im Theater und in der Musik wieder. Dabei erscheint der Traum als produktiver Bewusstseinszustand, in dem der Kunstschaffende besonders empfänglich ist für die Regungen der eigenen Imaginationskraft oder auch für von außen herangetragene Eingebungen transzendenten Ursprungs.