Beobachtungen in elementarpädagogischen Settings zeigen, dass sich die Auswirkungen unserer Stressgesellschaft bereits in der jüngsten Bildungsgeneration zeigen. So haben Kinder im Vorschulalter vermehrt Probleme, ihren Körper wahrzunehmen und körperliche Signale zu deuten. Die Zunahme von Aufmerksamkeits- und Konzentrationsproblemen, von Impulsivität und Hyperaktivität sprechen eine deutliche Sprache. Gefragt sind deshalb körperbasierte Entspannungsverfahren, die den Kindern Hilfen bei der Orientierung am eigenen biologischen Rhythmus geben können. Hier setzt die vorliegende Interventionsstudie an, die den Einsatz von Kurzentspannungsprogrammen im elementarpädagogischen Setting in den Mittelpunkt rückt. Unter Berücksichtigung der Ergebnisse der wenigen Gesundheitsprojekte mit dem Schwerpunkt Entspannung in dieser Altersgruppe sowie auf Basis quantitativ-qualitativer Analysen der elementarpädagogischen Erziehungs- und Bildungspläne in Deutschland wurden kindgerechte körperbasierte Entspannungsprogramme entwickelt und deren Implementation in ausgewählten Kindertagesstätten wissenschaftlich begleitet. In der Evaluation wurde ein komplexes Methodeninstrumentarium eingesetzt, das neben Beobachtungen und Befragungen der beteiligten Kinder, der Erzieherinnen und Erzieher sowie der Eltern auch erstmals psychophysiologische Testverfahren zur Messung der Entspannungswirkungen bei Kindern im Vorschulalter umfasste. Die Ergebnisse der Evaluation zeigen, dass sich kindgerecht konzipierte Entspannungsprogramme sehr gut in den Alltag von Kindertagesstätten implementieren lassen. Darüber hinaus lassen sich bei den Kindern signifikante gesundheitsfördernde Effekte durch solche Programme nachweisen. Dieser Band wendet sich vor allem an die Leitungen und das Personal im Elementarbereich, an Fachkolleginnen und -kollegen sowie Studierende der Sportwissenschaft, Frühpädagogik und Gesundheitswissenschaften.