Tutorielles Lernen ist eine kooperative Unterrichtsmethode, bei der Schülerinnen und Schüler in Zweierteams lernen, indem sie sich gegenseitig unterrichten und dabei jeweils die Rolle als Tutorin bzw. Tutor übernehmen. Doch trotz Befunden zur Wirksamkeit der Methode wird sie in der schulischen Praxis nur selten genutzt. Diese Untersuchung zum tutoriellen Lernen im Sachunterricht ist Teil der Interventionsstudie IGEL (Individuelle Förderung und adaptive Lern-Gelegenheiten in der Grundschule) und fokussiert auf die UmSetzungsgenauigkeit der Methode, deren Einflussfaktoren und Wirkung auf den Lernerfolg. Zudem wurden Qualitätsmerkmale in der Peer-Interaktion untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass den Lehrkräften die UmSetzung mithilfe von Manualen sehr genau gelang. Beim Transfer der Methode auf einen inhaltsnahen Bereich war die UmSetzungsgenauigkeit geringer und hing mit dem Klassenkontext zusammen. Bei genauer UmSetzung zeigten sich nach Einübung der Methode Effekte auf das Lernen.