Der Umgang des deutschen Schulsystems mit soziokultureller Diversität ist seit vielen Jahren Gegenstand wissenschaftlicher und politischer Diskussionen. Dennoch ist bisher erst wenig darüber bekannt, wie Kinder und Jugendliche selbst ihren von sprachlicher und soziokultureller Pluralität geprägten Schulalltag erleben. Die vorliegende Studie geht dieser Frage empirisch nach. Anhand von Gruppendiskussionen werden Schulerfahrungen von Berliner Schülerinnen der 4. bis 6. Klasse in Hinblick auf Selbst- und Fremdverortung, Sicht auf Schule allgemein sowie Wahrnehmung des Umgangs mit Mehrsprachigkeit und soziokultureller Vielfalt beleuchtet. In den Ergebnissen wird sichtbar, dass bei den Schülerinnen eine Normalitätsvorstellung darüber vorherrscht, welche sprachlichen und soziokulturellen Praktiken zu einer erfolgreichen Schullaufbahn führen. Im Umgang mit dieser Situation zeigen sich unterschiedliche Strategien in Abhängigkeit von der Selbstverortung.