
Der deutsche Braunkohleausstieg erfolgt in einer Zeit, die von multiplen, miteinander verwobenen Krisen geprägt ist. Insbesondere die Herausforderungen der Klimakrise erfordern tiefgreifende gesellschaftliche Veränderungen und entsprechende Aushandlungen. Ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung hat jedoch das Vertrauen in das politische System verloren. Vor dem Hintergrund der Repräsentations- und Klimakrise stellt Maren Krätzschmar zivilgesellschaftliche Beteiligung in den Mittelpunkt ihrer Arbeit. „demokratie macht raum“ zeigt Möglichkeiten, aber auch Grenzen, zivilgesellschaftlicher Beteiligung in der Transformation der Braunkohlereviere Rheinland und Lausitz auf. Die Autorin ordnet bestehende Beteiligungsangebote demokratietheoretisch ein. Auf dieser Grundlage untersucht sie mit Bezug auf Macht- und Raumformen, warum zivilgesellschaftliche Beteiligung trotz des gesellschaftlichen Diskurses um partizipative Erweiterungen der repräsentativen Demokratie weiterhin eine stark untergeordnete Rolle spielt. Mit Bezug auf die demokratische Repräsentationskrise macht sie abschließend deutlich, wie nicht partizipativ angelegte Transformationsprozesse potenziell zu gesellschaftlicher Frustration beitragen und die Demokratie gefährden.