Die vorliegende Dissertation beschäftigt sich mit der Entwicklung eines nutzungsdatenbasierten, generischen und multivariaten Simulationskonzepts für die Simulation der Nutzung technisch komplexer Produkte. Die Basis stellen multivariate Betriebsdaten in Zeitreihenform dar, welche durch Zustandsüberwachungs- und Diagnosesysteme aufgezeichnet werden und die bisherige Produktnutzung repräsentieren. Durch die Integration des Simulationskonzepts parallel zur Felddatenerhebung in der Nutzungsphase wird die Schätzung des Betriebszustandes eines Produkts in Form von Nutzungskollektiven bestimmter Variablen zu jedem Zeitpunkt des simulierten Produktlebens ermöglicht. Dabei werden multivariate Zusammenhänge zwischen den aufgezeichneten Variablen berücksichtigt. Die simulierten Betriebszustände können als Ausgangsbasis für Prognosen über die Restlebensdauer, zu erwartende Ausfälle oder bezüglich der Degradation technischer Produkte dienen. Ebenfalls können mithilfe der Simulationsergebnisse Verbesserungsmaßnahmen abgeleitet sowie Service- und Wartungsaktivitäten angepasst und optimiert werden. Das entwickelte Konzept wird anhand einer durchgeführten Fallstudie im Bereich der Automobilindustrie evaluiert.