
In der EU vermitteln nicht nur Lobbyisten ihre partikularen Interessen an politische Entscheider, sondern diese erfragen auch Interessen, um ihre Vorhaben zu begr�nden. Aus einer konstruktivistischen Perspektive gleicht Politikgestaltung einem Wettbewerb um die Deutungshoheit �ber einen gesellschaftlichen Sachverhalt. Die Akteure sind f�r die subjektive Wahrnehmung von Problemen und zur Begr�ndung von Politikvorhaben aufeinander angewiesen. Die kognitiven Rahmenbedingungen des politischen Diskurses lassen sich als Politik-Frames beschreiben. Mit einem Framing-Ansatz zeigt sich, dass die Einflusschancen von Lobbyisten auch von der Notwendigkeit zur Begr�ndung von Politikvorhaben auf der EU-Ebene abh�ngen. Am Beispiel der EU-Technologiepolitik wird deutlich, dass die Kommission zwar mit Hilfe von Politik-Frames die Deutungshoheit erringen kann, dazu jedoch immer auf den interdependenten Kommunikationsprozess Interessenvermittlung in dem jeweiligen Politikfeld angewiesen ist.