Herbert Zipper (1904–1997) war Komponist, Pädagoge und wichtiger Zeitzeuge. 1923-28 Studium bei Joseph Marx. 1930 war er Dirigent und Dozent für Musiktheorie und Komposition in Düsseldorf. 1933 ging er zurück nach Wien, gründete das Wiener Konzertorchester. 1938 inhaftiert, kam er ins KZ Dachau, wo er ein Häftlingsorchester gründete. Er komponierte das Dachaulied mit dem Textdichter Jura Soyfer. Durch Zahlung eines Lösegeldes kam er mit Visum nach Guatemala frei. 1946 übersiedelte Zipper mit Trude Dubsky in die USA und übernahm in New York City an der New School for Social Research einen Lehrauftrag für Geschichte der Musik und Formenlehre. Er gründete das Brooklyn Symphony Orchestra. 1952 gründete er eine Musikschule für Kinder in Chicago. Freundschaft mit Bruno Bettelheim. Ab 1965 war er Projektleiter für verschiedene musikpädagogische Programme auf den Philippinen, in Südkorea, Taiwan und Thailand, in den 1980ern wirkte er vielfach als Gastdirigent in China. 1988 und 1996 fand er Wege wieder nach Österreich: Graz, Wien – mit Rückblick zum Dachstein.