Ernst Grosse (1862–1927) war ein Mann mit Visionen, die er unermüdlich zu verwirklichen suchte. Mit nahezu missionarischem Eifer wollte er die japanische Kunst in Deutschland bekannt machen und ihr einen adäquaten musealen Rahmen verschaffen. Er war seit 1889 Privatdozent für Völkerkunde an der Universität Freiburg; gleichzeitig war er Kurator und ehrenamtlicher Direktor der Städtischen Freiburger Kunstsammlungen. 1906 ging er im Auftrag von Wilhelm von Bode (1845–1929) nach Japan, um Kunstgegenstände für die Berliner Museen zu erwerben. Als Wissenschaftlicher Sachverständiger für die Kunstgegenstände Ostasiens an der Deutschen Botschaft in Tokyo setzte er diese Tätigkeit bis 1913 fort. Nach seiner Rückkehr hatte er mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen, da ihm erst 1926 ein Extraordinariat von der Universität Freiburg verliehen wurde. Er starb am 26. Januar 1927 an einer Grippe.