Fremdheit, aus der Nähe betrachtet, wird zum Ereignis. So eröffnet Franziska Trauth in all ihren Texten eine mehrdimensionale Sicht. Menschen, Geschehnisse, Dinge – alles wird größer, deutlicher, zeitlos, gleichnishaft. Das kann der fremde Vater sein. Ein Irokesenschnitt auf einem fremden Kopf zeigt auf sich selbst. Fremde Frauen werden zu Figuren wie in einem Theaterstück. Eine fremde Familienwelt beflügelt die Fantasie. Der fremde Bruder trägt das Kainsmal. Der Tod eines Lebenspartners birgt fremde Rätsel. Und nicht zuletzt sind es fremde Dichter, die uns berühren, die, nahe bei uns, inspirieren, begeistern können. Die Illustrationen von Teresa Trauth erweitern den Blick mit knalligen Farben, fremden Figuren in eine fremde Umgebung gestellt, rücken Alltägliches in ungewöhnliche, oft märchenhafte Welten, begleitet von Franziska Trauths Text-miniaturen. Schließlich erlebt der Phoenixvogel in Teresa Trauths Schlusserzählung nach wundersamen Begegnungen seine Verwandlung.