„Zivilcourage“ – dieser Begriff ist derzeit in aller Munde. Aus diesem Grund beschäftigt sich vorliegende Arbeit mit der wissenschaftlichen Untersuchung dieses Konstrukts und dessen Einflussfaktoren, zu welchen beispielsweise Selbstwirksamkeit, Risikobereitschaft oder die Sensibilität gegenüber Ungerechtigkeiten gehören. Darüber hinaus stehen der situative Einfluss des Geschlechts des Opfers und des Helfers sowie die Gefährlichkeit des Täters auf potentiell zivilcouragiertes Handeln im Mittelpunkt dieser Studie. Aber auch Unterschiede zwischen Zivilisten und angehenden Polizisten hinsichtlich ihres zivilcouragierten Eingreifverhaltens werden näher betrachtet. So lassen die mit Hilfe einer innovativen Erhebungsmethode (Erfassung von Zivilcourage an Hand von kurzen Videoclips) gewonnenen Ergebnisse neuartige Erkenntnisse über die Bedeutung der oben genannten Situationsfaktoren für Zivilcourage zu. Außerdem bieten sie Anregungen für die Optimierung von zivilcouragiertem Verhalten – sowohl in der breiten Bevölkerung als auch bei (angehenden) Polizisten.