Der in den vergangenen Jahren zu beobachtende massive Erfolg von Sozialen Netzwerkenbrachte – unterstützt durch die vielfältigen Möglichkeiten des Social Web – eine neue Kommunikationskultur hervor: Kommunikation wird nicht mehr klassisch durch institutionalisierte Massenkommunikationsmedien (wie Zeitung, Hörfunk, Fernsehenetc.) bestimmt, sondern zunehmend durch die elektronisch verbreiteten Meinungen Einzelner beeinflusst, denen sich andere Nutzer anschließen („liken“) können oder diese als Grundlage und Auslöser für eine virtuelle Diskussion verwenden. Mit der Entwicklung des Internet und mit der Verfügbarkeit der Sozialen Medien sowieder Möglichkeit als Prosumer zu beliebigen Inhalten und Themen User GeneratedContentin vorhandene und einfach zu bedienende Kanäle einzuspeisen (und so weltweit zur Rezeption anzubieten), wurde die Grundlage geschaffen für eine massive Veränderung der Kommunikation: Die auf diesem Weg kommunizierten Inhalte ändern sich, die mediale Aufbereitung von Kommunikation ändert sich und das Ziel der Kommunikation ändert sich. Zum einen bietet Social Media damit die begrüßenswerte Möglichkeit einer ungefilterten und demokratischen Kommunikation. Auf der anderen Seite fehlt dieser Kommunikation jede Qualitätssicherung und jede räumliche oder zeitliche Grenze; dies wirft einige Fragen auf, beispielsweise: • Welchen Einfluss haben Soziale Netzwerke, virtuelle Freundschaften und der Zwang zur permanenten medialen Präsentation auf die Entwicklung des Selbstbildes von Kindern und Jugendlichen? • Welche Chancen (Bewerberansprache) und Risiken (Shitstorm) bieten Soziale Netzwerke für Unternehmen in einer virtuellen Welt mit einem immerwährenden Kampf um Aufmerksamkeit? • Wie können netzgestützter Bürgerjournalismus und die im Netz mögliche Transparenz die Anliegen der Demokratie unterstützen? Der vorliegende Sammelband greift die aktuelle Entwicklung rund um Soziale Netzwerke und deren Einfluss auf die Kommunikation auf und stellt aktuelle Forschungsansätze dar. Es vereint daher verschiedene Perspektiven und nähert sich aus verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen der Frage an, wie sich die massiven Änderungen, denen zwischenmenschliche Kommunikation in den letzten Jahren unterworfen war, erklären lassen: Medienpsychologische Ansätze sind daher ebenso vertreten, wie mediensoziologische und kommunikationswissenschaftliche Ansätze.