Schlecht gekleidete, laut schreiende Menschen, die über Beziehungen, Familiengeheimnisse oder Geld streiten. Adoptivkinder, die tränenreich erstmals ihre natürlichen Eltern umarmen. Mütter, die ihre Familien tauschen und die Lebensmodelle der anderen kritisieren. ErziehungsexpertInnen, die hilflosen Eltern Tipps vermitteln. Hässliche Menschen oder Bauern bei der PartnerInnensuche. Übergewichtige bei Abnehmversuchen. MaklerInnen, die mit ihren KundInnen Häuser und Wohnungen besichtigen. ModeratorInnen und HandwerkerInnen, die Häuser oder Wohnungen renovieren. Das Luxusleben von Millionärsfamilien oder erfolgreichen AuswanderInnen. Selbsternannte Gesangs- oder Tanztalente, die sich vor Jurys präsentieren und mit ironischen Kommentaren bewerten lassen. Und selbst diese endlos erscheinende Beispielkette ließe sich noch weiter fortführen: Es ist die Wirklichkeit, die das sogenannte Reality-TV jeden Tag den ZuschauerInnen präsentiert. Die vorliegende Studie bietet einen Überblick zu diesem Programmschwerpunkt des deutschen Fernsehens und knüpft vielfältig an meine bisherigen Forschungsinteressen an.