Der Reiz der Arbeit liegt in der Gegenüberstellung von Stimmen der verfassten Kirche zu zahlreichen, zum Teil unveröffentlichten Quellen aus dem Bereich von Gemeinden und Gemeindezusammenschlüssen in der Zeit seit dem Beginn des 2. Vatikanischen Konzils bis zum Jahr 1992. Leitfragen für die historische Untersuchung sind die Fragen nach dem Selbstverständnis der Kirche, ihrem Verhältnis zur Gesellschaft und ihrem Ort angesichts des gesellschaftlichen Konfliktes in El Salvador. Aus der historischen Rekonstruktion wird schließlich der Idealtypus der âKirche der Armenâ abgeleitet und dabei im Gegenüber zur âKirche der Ämterâ ein systematisch-theologischer Erklärungsansatz geliefert. Das Buch leistet damit einen Beitrag zu einem neuen Verständnis der âKirche der Armenâ jenseits von ideologischen Vorurteilen. Es würdigt die Ansätze und Erfolge dieser Reformbewegung, ohne ihre Schwierigkeiten und Widersprüche zu verschweigen.