François Couperin »le Grand« erlebte einen kulturellen Wandel, den Paul Hazard als »Krise des europäischen Bewusstseins« beschrieben hat. Und er reagierte darauf als Musiker, Pädagoge und Komponist: Stand der Anfang seiner Karriere noch im Zeichen der klassischen Epoche des Sonnenkönigs, so war seine zweite Lebenshälfte geprägt von der galanten Kultur und der beginnenden Aufklärung in der Zeit der Régence und Louis XV. Das Zentrum dieses Buches bildet seine facettenreiche und faszinierende Musik, die im Kontext ihrer Kultur auf neue Weise interpretiert wird. Als Poet der Instrumentalmusik und Meister der Nuancen ist Couperin ein Vorläufer Claude Debussys und Maurice Ravels, die ihren Vorgänger zurecht bewunderten.