Die in diesem Band versammelten Essays von Mark Twain finden sich in kaum einer Gesamtausgabe seiner Werke und sind auch sonst nur mit größter Mühe und viel Spürsinn aufzustöbern. Bei der Lektüre wird schnell klar, warum: Der glänzende Satiriker begegnet dem Leser hier als unbeugsamer Feind jeglichen Unrechts. Er geißelt die Kriegsverbrechen der aufstrebenden imperialistischen Macht USA in China und auf den Philippinen, zieht die scheußlichen Lynchmorde an Schwarzen in den Vereinigten Staaten ans Tageslicht und zeichnet lebensechte Porträts zweier veritabler Massenmörder seiner Zeit, des russischen Zaren Nikolaus II. und des belgischen Königs Leopold II. Während ein verkommener Zeitgeist den Schriftsteller mittlerweile als 'Rassisten' verleumdet, seine Werke aus den Bibliotheken entfernt oder nur sorgfältig verstümmelt nachdruckt, tritt hier der echte, aufgrund medialer Verdrängungsarbeit aber bislang unbekannte Mark Twain wieder in Erscheinung.