Wie man im Schutz einer Wahlkabine ein Kreuzchen setzt, seine Erst- und Zweitstimme vergibt, kann man einem jungen Menschen in wenigen Minuten erklären. Was er jedoch in Bewegung setzt (oder nicht!), wenn er sein Wahlrecht ausübt: das zu lernen und vollends zu begreifen scheitern selbst gebildete Erwachsene. Wir wissen in der Regel viel zu wenig, um sachkundig mitreden zu können. Das müssen wir uns eingestehen, wenn wir ehrlich sind. Was wir wissen, sind die von Presse und Rundfunk veröffentlichten Allgemeinplätze. Politische Entscheidungen beruhen zum Teil auf Tradition oder Emotion. Politik, wie sie uns zu den besten Sendezeiten in den Medien begegnet, ist selten mehr als gut inszenierte Show, reißerische oder empörende Unterhaltung. Aus den Jugendlichen sollen verantwortungsbewusste Bürger werden, die mehr begreifen als den formalen Vorgang des Wählens. Dazu müssen wir als erstes Begriffe klären und grundlegende philosophische Fragen anschneiden, etwa die nach der Verantwortung in Kollektiventscheidungen. Begriffsanalyse ist wesentlich zum Verständnis, und hier will das vorliegende Werk nachhelfen. Es ermuntert zu intensiver Textarbeit, es macht mit politischen Begriffen vertraut und schneidet interessante Diskussionsthemen an.