Neurologie, Zellbiologie, Anthropologie und sogar Astrophysik - Wenn Michel Rochon sagt, dass er sich der Musik aus einem wissenschaftlichen Blickwinkel nähert, lässt er kein Gebiet unerforscht. Der ehemalige Journalist, der in Québec/Kanada unter anderem für Radio- und Fernsehendungen gearbeitet hat, ist ein begnadeter Erzähler und Vermittler. Er erzählt in seinem Essay erstaunliche Dinge über das, was auf der Erde und im Universum vor sich geht. Zum Beispiel, dass der Kosmos seine eigene „Musik“ aussendet. Astrophysikerin Wanda Diaz Merced nimmt diese auseinander, um die Sterne besser zu verstehen. Oder, dass sich die Bewohner einer kanarischen Insel in einer Pfeifsprache - also mit Musik - unterhalten, dem Silbo. Viele Wissenschaftler interessieren sich für Musik, weil sie ein Werkzeug für die Erforschung des Gehirns ist – etwa 30 Gehirnregionen sind am Hören oder Ausführen von Musik beteiligt. Die Tatsache, dass Musik an vielen verschiedenen Stellen im Gehirn „eingeschrieben“ wird, erklärt, warum es möglich ist, Erinnerungen wiederzubeleben oder sie sogar bei apathischen Alzheimer-Patienten vorübergehend wieder aufleben zu lassen. Er betont: „Das Musizieren hat wirklich eine positive Wirkung auf das Gehirn, das sich bekanntlich durch Erfahrungen und Lernprozesse verändern kann. Musiker haben mehr Neuronen in den Regionen, die mit der musikalischen Wahrnehmung und Interpretation verbunden sind. Das ist eine echte Verbesserung der grauen Substanz!", rief Michel Rochon aus und fügte hinzu, dass dies eine gute Reserve sei, um kognitiver Degeneration vorzubeugen. Michel Rochon widmet sich in seinem Essay spannenden Fragen: Was kam zuerst – die Sprache oder der Gesang? Gibt es auch negative Auswirkungen des Musizierens? Macht Musik schlauer?