Die anthroposophische Ärztin Ilse Rennefeld (1895 – 1984), die dem Kreise der «jungen Mediziner» um Helene von Grunelius angehörte, emigrierte als Jüdin noch spät, Anfang des Jahres 1939, aus Berlin in die Niederlande – mit Hilfe eines ehemaligen Patienten von ihr. Ihr Überleben verdankte sie jedoch nicht dem Exil, in das die deutsche Wehrmacht und SS vielmehr im Mai 1940 einbrach, sondern einer Rettungsaktion deutscher Widerstandskreise um Hans von Dohnanyi, Admiral Wilhelm Canaris und anderen. Die Monografie berichtet von ihrem täglichen Ringen in den Niederlanden, von der Beziehung zu ihrem blinden und ebenfalls gefährdeten Mann, dem Dichter Otto Rennefeld, und ihrer ärztlichen Freundin Kläre Meumann, die gemeinsam in Berlin zurückgeblieben waren – sowie von inneren Überlebenskräften.