«An die fahrenden Gesellen und Studiosi der alten, glorreichen Universitäten erinnerten sie in etwa so stark wie gewisse verkommene Sprösslinge vornehmer Häuser an ihre Vorfahren. Am allerwenigsten ging es ihnen ums Studium. Als der Philosoph Kojève auf die Frage der Studentenführer in Berlin ’68, was sie denn tun sollten, antwortete: Nach Hause gehen und Platon lesen, brachte sie dies in eine ähnliche Verlegenheit, wie sie wohl auch die Platoniker an den Tag gelegt hätten, hätte sie jemand dazu aufgefordert, Schaufenster einzuschlagen und Polizisten mit Steinen zu bewerfen. Zum Teufel mit Platon, wo es höchste Zeit ist, die Welt zu verändern! Zumal in Maßstäben, die nicht einmal den spitzfindigsten Bahnbrechern der Vergangenheit im Traum eingefallen wären. Und wieder war es der Marxismus, dieser unverwüstliche Werwolf im Vollbesitz der Dialektik, der nun, nachdem ihn seine früheren Kreaturen verraten hatten, einen neuen und zuverlässigen Propagator gefunden hatte. Der Student …» (S. 37f.)
