Dem Buch liegt ein funktionalistischer Mythos-Begriff zugrunde, demzufolge Mythen überlieferte oder neu aktualisierte Konkretisierungen von Gestalten und Gegenständen bzw. von Gegenden und Geschehen sind, mit denen das Verhältnis des Menschen zu seinen Erfahrungen und zur Welt illustriert wird. Das vorliegende Buch, das das Ergebnis eines kulturwissenschaftlichen Doktorandenseminars zum Thema Mythen der Universität St. Gallen ist, untersucht die Bedeutung und Funktion von Mythen als soziale Leitbilder, denn Mythen dienen den Menschen sowohl als Orientierung und Legitimation von Handeln, als auch der Herausbildung und Überlieferung einer individuellen und kollektiven Identität. Mythen sind nicht nur Antworten auf historische und gesellschaftliche Erfahrungen, sie regen auch zu einer Auseinandersetzung mit aktuellen Problemen und zeitlosen Fragen an.