Ein hohes Bewusstsein für Klang und Musik ist schon lange wichtiger Bestandteil der Sufi-Praxis und Kultur. Die musikalischen Fähigkeiten von Hazrat Inayat Khan sind wohlbekannt. In die Familie des herausragenden Musikwissenschaftlers Maula Bakhsh hineingeboren, bekam er in ganz Indien große Anerkennung als Sänger und Spieler der Saraswati-Vina. 1910 reiste Inayat Khan als Musiker und Musikerzieher in die westliche Welt. Als sich der Kreis seiner Anhänger sowohl in Europa als auch in den Vereinigten Staaten zunehmend erweiterte, gab er seine Musiklaufbahn auf, um „Menschen zu harmonisieren anstelle von Tönen“. Jahrzehntelang haben diese Texte nicht nur Menschen inspiriert, die dem Sufismus nahestehen, sondern auch Musiker und Musikerinnen vieler unterschiedlicher Genres. Der Komponist Karlheinz Stockhausen schrieb über den Buchteil 'Musik': „Es ist das Schönste, Wahrste und Hoffnungsvollste, was ich je über Musik gelesen habe“. Musikjournalist Joachim-Ernst Berendt: „Von Sufi Hazrat Inayat Khan gibt es einen Text, der seit dem Ende der sechziger Jahre unter vielen Musikern der westlichen Welt zirkuliert. Gekürzt und vervielfältigt in tausenden von Abzügen, zitiert in Artikeln und Interviews, begegnen wir ihm überall. Dieser Text umreißt das musikalische und spirituelle Bewusstsein der neuen Musiker-Generation präzise und repräsentativ wie kein anderer – ein Auszug daraus: ‘Was wir in unserer Alltagssprache Musik nennen, ist nur ein miniaturhafter Ausschnitt – aus der Musik und der Harmonie des Universums, die hinter allem wirkt und die die Quelle und der Ursprung der Natur ist. Deshalb haben die Weisen aller Zeitalter Musik als heilige Kunst betrachtet. In der Musik kann, wer zu sehen versteht, das Bild des Universums erkennen. […] Indem ich diese Musik spielte, erreichte ich eine Ebene, wo ich die Musik der Sphären berührte. Da wurde für mich jede Seele zu einem Ton und das ganze Leben zu Musik.'" Diese Neu-Übersetzung ist die Essenz Inayat Khans lebenslanger Kultivierung der transformativen Kraft von Musik und Klang – jedenfalls so weit, wie dies in Worte gefasst werden kann.