Der vorliegende Band, der an die beiden thematisch ausgerichteten Aufsatzsammlungen zur Barockliteratur anschließen will, die 2013 ("Das Motiv der Weihnacht", hg. von Matthias Clemens Hänselmann und Ralf Schuster) und 2016 („so wollen wir singen und loben deine Macht“, hg. von Matthias Attig und Ralf Schuster) im Ralf-Schuster-Verlag erschienen sind, stellt insofern einen Neuansatz der wissenschaftlichen Erschließung von Leben und Werk Weckherlins dar, als bislang noch nie der Versuch unternommen wurde, verschiedene Forschungsmeinungen in einer Publikation zu versammeln und dadurch fruchtbar aufeinander zu beziehen; die klassischen Formen von Untersuchungen zu Weckherlin sind bisher die Edition, die Monographie und der (einzelne) Aufsatz. Vor diesem Hintergrund wurde für die "Studien zu Leben und Werk Georg Rudolf Weckherlins" thematische Vielfalt ebenso angestrebt wie die Pluralität der interpretatorischen Ansätze, das Ziel ist weniger eine summarische Konstatierung des gegenwärtigen Forschungsstandes als vielmehr das Aufzeigen von Anknüpfungspunk-ten für weitere Untersuchungen und Studien. Denn das dringendste Desiderat der Weckherlin-Forschung besteht derzeit nicht in einer neuen kommentierten Edition, einer Gesamtbiographie, einem Lexikon oder einem Handbuch – so wünschenswert und förderlich diese wissenschaftlichen Instrumente sicherlich wären –, sondern in der Etablierung eines akademischen Diskurses zum Werk dieses wichtigen Pioniers deutschsprachiger Barockdichtung. Diesem Ansatz sind die Beiträge von Viktoria Adam, Antonius Baehr, Christoph Deupmann, Klaus Haberkamm, Michael Hanstein, Wilhelm Kühlmann, Ingrid Laurien, Anna Linton, Dieter Martin, Sebastian Rosenberger, Heiko Ullrich und Dirk Werle verpflichtet.