Die Schrift „Das Unbehagen in der Kultur“ publizierte Sigmund Freud im Jahr 1930. Dabei handelt es sich um die zweite umfassende kulturtheoretische Abhandlung Freuds, neben seinem Werk „Massenpsychologie und Ich-Analyse“ aus dem Jahr 1921. Freud beschreibt darin den Konflikt zwischen dem Individuum mit seinem Drang nach Triebbefriedigung und der Gesellschaft, die fortwährend auf die Einhegung dieser Triebe drängt. Das Werk gehört zu den einflussreichsten kulturkritischen Schriften des 20. Jahrhunderts und ist in psychologischer und sozialwissenschaftlicher Hinsicht relevant. Sigmund Freud, der Begründer der Psychoanalyse, griff die Erkenntnisse Gustav Le Bons auf und formulierte 1921 in dem Essay „Massenpsychologie und Ich-Analyse“ einen eigenen Entwurf zum Verhältnis von Individuum und Masse. Auch für Freud ist der „Führer“ einer Masse von zentraler Bedeutung für ihre Verfassung. Um die Beziehung zwischen dem charismatischen Führer und den Individuen der Massen zu erklären, führt Freud den Begriff der „Libido“ in den Diskurs ein. Anhand der künstlichen Massen von „Kirche und Heer“ legt Freud seine Gedanken zur Massenpsychologie exemplarisch dar.