Die Briefe 1903-1905 zeigen Max Weber in seiner neuen Rolle als Heidelberger Privatgelehrter. Im Spannungsfeld von Nationalökonomie und Kulturwissenschaft positioniert er sich durch seine methodologischen Aufsätze. Mit "Die protestantische Ethik und der 'Geist des Kapitalismus" findet er sein großes Thema, und durch den Kauf des "Archivs für Sozialwissenschaft und Sozialpolitik" erhält er ein wichtiges Kommunikations- und Publikationsorgan. Dazu liefern die sorgfältig bearbeiteten und kommentierten Briefe im Zusammenspiel mit der Bandeinleitung die Hintergrundinformationen. Bedeutsame Zeugnisse sind in dieser Zeitspanne die Reisebriefe, in deren Mittelpunkt die dreimonatige Amerikareise steht. Hier begegnet uns Weber als neugieriger und intellektueller Beobachter der Neuen Welt.