Mit ihrer retrospektiv angelegten quantitativen Studie zum Verlauf der Scheidungs- und Nachscheidungsphase türkeistämmiger Migrantinnen bedient Tijen Mollenhauer ein Desiderat sowohl der bisher kaum mit der geschlechterspezifischen Rolle geschiedener (türkeistämmiger) Migranten befassten Migrationsforschung als auch der kulturelle und ethnische Heterogenität weitgehend ausklammernden Scheidungsforschung. Fokussiert auf Unterschiede zwischen in Deutschland sozialisierten Frauen und Heiratsmigrantinnen zielt ihre Arbeit auf die scheidungsbedingten Kurzzeit- und Langzeitfolgen, die seitens der Frauen gewählten Bewältigungsbestrebungen sowie diesbezügliche Einflussfaktoren.