Das von Thomas Luckmann und Peter Berger verfasste »The Social Construction of Reality« (1966) begründete den Sozialkonstruktivismus und zählt noch immer zu den meistgelesenen soziologischen Werken. Durch eine Verknüpfung der Erkenntnisse aus der philosophischen Anthropologie Plessners und Gehlens mit der Phänomenologie von Husserl und Schütz gelang es, über Mannheim, Scheler und Marx hinausgehend, die Wissenssoziologie neu auszurichten: auf eine Analyse der Strukturen des Wissens in der Alltagswelt. Diesen Ansatz entwickelte Thomas Luckmann konsequent weiter. »Wissen und Gesellschaft« enthält elf Aufsätze, die zwischen 1980 und 2002 entstanden sind. Sie erstrecken sich von der phänomenologischen Grundlegung des Ansatzes in der Lebenswelt über die Handlungstheorie bis hin zur Methodologie, spiegeln darüber hinaus Luckmanns Bedeutung für die Religionssoziologie und die Religionswissenschaft wider und zeigen seine Verdienste um die empirische Erforschung der Kommunikation. Drei Beiträge werden hier erstmals gedruckt, fünf wurden für diesen Band aus dem Englischen überSetzt.