Gewalt ist nichts, was Menschen objektiv gegenübersteht. Sie basiert auf dem, was man über sie zu wissen glaubt – und wie jegliches Wissen ist auch das Wissen über Gewalt sozial vermittelt. Dass die Semantik der Gewalt im Kon¬text der Spätmoderne hoch¬umstritten ist, scheint der Dis¬kurs¬karriere des Begriffs zu entsprechen. Was als Gewalt zu gelten hat, kann indes nicht mehr vorbehaltlos vorausgesetzt werden. In diesem Buch setzen sich die Autor*innen mit der Tatsache auseinander, dass Deutungen von Gewalt unterschiedlich bewertet, legitimiert, erklärt und verklärt werden.